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Historie unseres Vereins
Stadion an der Flurstraße
Tief im Westen - Der SV Lurup Hamburg
Bericht von Jan Kröger
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Zwischen dem Volksparkstadion und dem schleswig-holsteinischen
Schenefeld, tief im Westen Hamburgs, ist er zu Hause - der SV Lurup
Hamburg von 1923. Der Stadtteil Lurup existiert seit rund 250 Jahren;
er gehört seit 1937 zu Hamburg und hat heute über
32.000 Einwohner. Im Mai 2003 feierte der SV Lurup sein 80.
Vereinsjubiläum. Hervorgegangen ist der SV Lurup aus dem
Ar-beiter-TSV Lurup-Schenefeld. Die Zeiten, in denen sich Luruper und
Schenefelder regelmäßig sonntags auf die Nasen
hauten, waren damit vorbei; jetzt wurde gemeinsam Fußball
gespielt. Neben dem heutigen Parkplatz "grün"
(gegenüber dem "Stadion-Eck") wurden die Heimspiele
ausgetragen.

1930
stellten sich die Schenefelder auf eigene
Beine. Nach der Machtübernahme der NSDAP wurden alle Arbeiter-
sportvereine aufgelöst.Von 1933 bis 1945 herrschte in Lurup
ein sportliches Vakuum. Nach dem Krieg wurde eine Weide als Sportplatz
hergerichtet, die während des Krieges als Kartoffelfeld
diente. Das Vereinshaus war, wie vor dem Krieg, der benachbarte
Lindenhof in der Luruper Hauptstrasse, wo heute ein Billard-Salon
steht.
Durch Beziehungen konnten blaue Trikots aus Düsseldorf
beschafft werden; die Vereinsfarben waren nun notgedrungen blau und
weiß.
1949 beschloss die Mitgliederversammlung, dem Verein den Namen "SV
Lurup Hamburg von 1923" und die Farben rot-weiß zu geben. Mit
einem Darlehen vom Hamburger Fußball-Verband wurde der
Sportplatz eingezäunt. In den Nachkriegsjahren verfolgten
regelmäßig 500 Zuschauer die Heimspiele in der 4.
und 5. Liga. Auftrieb bekam der Verein 1952 durch die neue Sportanlage
an der Flurstraße, die durch Bürgermeister Nevermann
eingeweiht wurde. 1963 gelingt dem SVL der Aufstieg in die
Verbandsliga. Da im selben Jahr die Bundesliga eingeführt
wird, kann sich der Verein aber nicht um eine Klasse verbessern.
Von einem Jahr (67/68) abgesehen, spielt der SVL bis 1975 viertklassig
in der Verbandsliga, die 1970 in Amateur-Liga Hamburg umbenannt wird.
1973 verfolgen
2.000 Zuschauer zum 50. Geburtstag das Jubiläumsspiel gegen
den damaligen Bundesligisten Wuppertaler SV, der in der abgelau.fenen
Saison den vierten Platz belegt. Mit der Einführung der 2.
Liga Nord 74/75 ist die Amateurliga Hamburg nur noch
fünftklassig; die Luruper können das aber mit dem
Aufstieg in die Landesliga kompensieren. 1978 wird an der
Flurstraße das neue Clubheim fertiggestellt.

'Kaiser' Franz Beckenbauer im HSV-Dress an der Flurstraße
(1981)
1981 kommt der HSV zum Osterfest nach Lurup und siegt mit 4 : 0. Von
1981 bis Mitte der 90er Jahre prägt Uwe Einsath
(Gerüstbau) als Sponsor und in beratener Funktion den SV
Lurup. Ebenfalls 1981 gelingt dem SVL als Verbandsliga-Meister erstmals
der Sprung in die dritthöchste deutsche Spielklasse. Die
Luruper müssen in ihrer ersten 3. Liga-Saison ihre Heimspiele
leider an der Weidmannstrasse (Union 03) austragen, da der Sportplatz
Flurstraße grunderneuert wird. Nach nur einem Jahr steigt man
wieder aus der Oberliga
Nord ab.

Im Sommer 1982 wird die neue überdachte
Sitzplatz- tribüne mit einem Spiel gegen den
Zweitdivisionär Crystel Palace eingeweiht.
1.800 SVL - Fans sehen einen 3 : 1-Sieg.
1983 gibt es nicht nur im benachbarten Volkspark Erfolge zu feiern; der
SV Lurup startet erneut als Verbandsliga- Meister durch und begibt sich
auf sein zweites Oberliga-Abenteuer.
In der abgelaufenen VL-Saison berichtet sogar das ZDF im Rahmen seiner
Sportreportage vom Spiel der VL-Giganten SVL-Hummelsbüttel
(1:0) vor 3.600 Zuschauern.
Im Aufstiegsjahr belegt Lurup den 3. Platz in der Oberliga Nord und
nimmt an der Qualifikation zur 2. Bundesliga teil. Beim Aufstiegsspiel
gegen Pauli (3:3) platzt die Flurstraße aus allen
Nähten. 5.000 Besucher bedeuten bis heute die höchste
Zuschauerzahl. Der Aufstieg wird leider verpasst. 1985 erreicht der SV
Lurup zum ersten und einzigen Mal das Hamburger Pokalfinale. Das
Endspiel gegen Altona 93 geht aber
vor 2.500 Zuschauern an der Hoheluft mit 0:2 verloren. Ein Jahr
später folgt der Abstieg in die Verbandsliga und darauf sogar
der Abrutsch in die Landesliga, die der SVL nach zwei Spielzeiten aber
wieder verlässt.
1992 gelingt zum letzten Mal der Aufstieg in die 3.Liga. 2 Jahre
später wird die Anlage des SVL zum Schmuckkästchen.
Das Stadion an der Flurstraße erhält einen neuen
Eingangs- bereich und die einzige überdachte
Stehplatztribüne im Hamburger Amateur-Fußball. Zur
Einweihung gibt es ein Testspiel gegen den HSV, das vor 2.000
Zuschauern 0:4 endet.
Im Januar 1995 gelingt den Lurupern in der Vorbereitung auf die
Rückrunde die Revanche. An der Griegstrasse gibt es bei
strömenden Regen einen 3:2 Erfolg gegen den großen
Nachbarn.

Die Sitzplatztribüne und der Eingangsbereich an der
Flurstraße
1997 steigt der SVL aus der Regionalliga ab. Bis heute spielt der
Verein in der Oberliga
Hamburg/Schleswig-Holstein. Neben bekannten Spielern wie Wolfgang
Kulka, Iko Buljan, Bernd Buchheister, Elard Ostermann, Andre Trulsen,
Rachid Belarbi (noch heute im Kader), Thomas Gansauge. U.a. trug auch
TV-Moderator Oliver Geißen für ein Jahr das
rotweiße SVL-Trikot (89/90). Das heutige Trainergespann
Oliver Dittberner und Andree Fincke setzt seit längerem
erfolgreich auf junge Talente und den eigenen Nachwuchs.
Erklärtes Saisonziel an der Flurstraße ist die
Qualifikation zur neuen Oberliga Nord. Highlights einer Saison sind die
Derbys gegen Altona 93. Tief im Westen herrschte am
3. September 2003 Volksfeststimmung. Der HSV kam nach 1981 und 1994
wieder für ein Freundschaftsspiel nach Lurup. Nach einer
tollen ersten Halbzeit musste sich der SV Lurup vor 2100 Zuschauern mit
0:4 geschlagen geben.